1848: Geburtsstunde eines Papierherstellungsbetriebes
Im Jahre 1848 wird der Betrieb gegründet und zuerst in relativ kleinen Bahnen aufgebaut. Haupttätigkeit des Betriebes war die Herstellung von Druck- und Kopierpapierprodukten, wie z.B. Wellpappen, Zeichen- und Schreibpapier oder Verpackungsmaterialien. Diese Produktionsstätte wurde 1911 mit der Eröffnung eines neuen Geschäftssitzes erweitert und zur endgültigen Größe aufgebaut. Ebenfalls wurde ein Gleisanschluss verlegt, der das Gelände nun mit dem Streckennetz der Deutschen Bahn verband.
Die Hermes Papierfabrik im Wandel der Zeit
In den ersten Jahrzehnten erblühte der Handel mit den Papierwaren und die Mitarbeiterzahl stieg zwischenzeitlich auf knappe 100 an. Doch im Laufe des Jahrhunderts gingen die Verkaufszahlen stetig tiefer in den Keller. Im Gegensatz dazu stiegen die Energiekosten immer weiter rapide an und hatten sich bis kurz vor der Schließung im Juli 2008 schon mehrfach verdoppelt. Der Betrieb genoss zwar weit über die Stadtgrenzen hinaus einen angesehenen Namen, doch auch dieser gute Name half nicht, das Ende abzuwenden.
2008: Die Insolvenz läutet die letzte Glocke
Anfang des 21. Jahrhunderts hatte das Unternehmen schon einmal das Ende vor den Augen, wurde jedoch von einer deutschen Unternehmensgruppe aufgekauft und so vorerst vor dem Verfall gerettet werden, die knapp 100 Arbeitsplätze wurden übernommen und so gerettet. Eine Neuausrichtung des neuen Mutterkonzerns zeigte auch zuerst Erfolge, in dem man sich wieder mehr auf die alten Stärken besann. Doch auch diese Methoden errangen nur wenig Erfolge und so entschloss sich das Mutterunternehmen im Jahr 2008 das Insolvenzverfahren zu beantragen, denn die Einkünfte aus der Warenproduktion standen in keinem Verhältnis zu den horrenden Energiekosten, die bei der Papierherstellung anfallen.
Innerhalb von 9 Jahren zum Anwärter auf einen eher zweifelhaften Titel
Nach dem das Gelände mehr und mehr zu verwuchern drohte und auch der Bahnanschluss vom Schienennetz abgekoppelt wurde, bekam das Gelände einen eher zweifelhaften Ruf. Wenn es einen Preis wie „Die goldene Löschspritze“ gäbe, dieser Ort hätte ihn in den letzten Jahren wohl jedes Jahr mit großem Abstand gewonnen. Zwar ist dieser Ort jedem Urbexer bekannt wie ein bunter Hund, aber dieser gewisse Bekanntheitsgrad sorgte immer und immer wieder für Feuerwehreinsätze auf dem Gelände, da dort oft gezündelt wurde. Allerdings hat sich auf dem Gelände auch eine eigene Art von Kunst angesiedelt, so gibt es wohl kaum noch einen Fleck auf dem sich nicht ein Sprayer mit seinem Tag verewigt hat.
Nebenan gibt es gleich noch eine Industriebrache, wo aber nicht ganz so viel los ist.
Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung
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