Es gibt Dinge, die wohl einfach nicht sein sollen. So wie die 1891 im neugotischen Stil erbaute und drittgrößte Kirche dieser Stadt mitten in Ostdeutschland. Substanz und Beschaffenheit haben über die letzten Jahre extrem gelitten und somit ist die älteste Pfarrkirche kurz vor dem Kollaps. Ihre Ursprünge reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Aus alten Dokumenten geht hervor, dass hier bereits 1147 eine Kapelle gestanden haben muss, 1255 wird zudem ein dazugehöriger Friedhof genannt. Im 14. Jahrhundert kam es zu einem verehrenden Brand, welcher umfangreiche Aufbauarbeiten nach sich zog. Im 17. Jahrhundert folgten dann weitere Modernisierungsmaßnahmen. Ende des 18. Jahrhundert fanden Sanierungsarbeiten statt, noch im selben Jahr musste die Kirche als Lazarett herhalten und verfiel in den folgenden Jahren wieder zunehmend.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche dann doch endgültig abgerissen und sämtliche Ausstattungsgegenstände versteigert. Zum Ende des Jahrhunderts dann noch einmal ein Neubau…
Anfang der 70er des letzten Jahrhunderts wurde dann wegen Baufälligkeit ein letztes Mal geräumt. Seitdem ist der Bau sich selbst überlassen. Da hier immer wieder Teile des Dachs runterkommen, ist beim Besuch ein Helm ratsam.
Zumindest fügt sich die Kirche gut in das Stadtbild ein, da hier gefühlt jedes 2.Gebäude langsam aber sicher zerfällt…
Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung
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Wirklich schade um diese schöne Kirche. Wo genau steht sie? Mein Mann und ich gehen sehr gern in Ruinen und verfallene Burgen hinein, soweit möglich. Deshalb würden wir auch gern diese hier einmal aus der Nähe betrachten. Lieben Dank für diese schöne Bilder.