MilitärThe Urban Xplorer

Die britische Kaserne

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Der Zweite Weltkrieg: Die Briten finden eine Unterbringung für ihr Signalregiment

Zwar ist es geschichtlich belegt, dass an dieser Stelle schon 1642 eine Schlacht mit 18.000 Soldaten getobt haben (die Gräben der Land- und Schützenwehren auf ca. 1,6km Länge sind noch heute gut erhalten), doch die erste ausführliche Nutzung erlebte das Areal in unserer heutigen Fotoreise zuerst durch britische Soldaten. Nach dem die Stadt an sich von den US-amerikanischen Militärkräften am 3. März 1945 befreit wurde, überließen sie ihren britischen Alliierten das Gebäude, welche im Laufe der nächsten Jahre zu einer Kasernen ähnlichen Einrichtung ausgebaut wurde. Vor allem das britische Signalregiment, welches zuerst die Holzbarracken der „Organisation Tod“ nutzte, fand hier einen Unterschlupf.

Der Krieg ist schon länger vorbei und das Areal verlor den Nutzen für die britischen Truppen

Nachdem Ende der 50er Jahre die britischen Streitkräfte immer mehr den Nutzen des Areals verloren, traten die Stadtväter auf den Plan, das gesamte Gelände samt mehrerer Neubauten umzugestalten. An einem angrenzenden Weiher sollte eine neue Stadthalle entstehen, doch Kritiker und Befürworter kämpften lange für bzw. gegen diese Pläne und so wurden diese auch am Ende durch den Stadtrat gestoppt. So stand unter anderem unser „Foto-Modell“ lange leer und so verwilderten die Räumlichkeiten bis Anfang 2016 mehr und mehr.

Die deutsche „Flüchtlingskrise“ belebt die britische Kaserne kurzzeitig neu

Im Februar 2016 bekam die Stadt einen großen Ansturm von zugewiesenen Flüchtlingen und entschied sich dazu, das Areal wieder zu nutzen und mit Leichtbauhallen zu erweitern. Der Malteser Hilfsdienst hatte die Räumlichkeiten für die Geflüchteten hergerichtet und möbliert. Da der Plan der Bezirksregierung vorsah, die Menschen nur max. 2-3 Wochen in dieser Unterkunft zu belassen und der große Strom der Flüchtenden zusehends abebbten, konnte im Oktober 2016 der Rückbau des Areals begonnen und abgeschlossen werden. Bis auf leichte Erdarbeiten für Versorgungsleitungen blieb das Areal sonst in Originalzustand, wie es auch schon in den 40ern und 50ern-Jahren war.

Die Stadtväter haben heute für das Areal ca. 450 Wohnungen geplant

Heute, nachdem die Flüchtlingsunterkunft nicht mehr gebraucht wurde, sind die Pläne für das Areal dahingehend fixiert wurden, dass hier etwa 450 Wohnungen und Gewerbenutzungsflächen entstehen sollen. Ob sich diese Pläne auch in Zukunft in die Realität umsetzen lassen, werden wir in naher Zukunft erfahren. Die Geschichte der Briten und der Flüchtlinge wird aber immer mit der Geschichte des Areals verknüpft sein.

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Rico Mark Rüde

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

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