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Wo einst das Vater Unser erklang….

Juni 1961: Das erste Gebet erklingt in den frisch geweihten Hallen

Am 4. Juni 1961 wurde das Gebäude nach seiner Weihe eröffnet und bat seinen damals 3500 Gemeindemitgliedern allen Raum für Gebete und Gesang. Mit seinem aus Stahlrohr gefertigten Glockenturm soll es viele Jahre das Wahrzeichen der Gemeinde und des umliegenden Stadtgebietes sein.

Später wurde auch direkt nebenan eine Kindertagesstätte gebaut und eröffnet, die bis zum heutigen Tage noch in vollem Betrieb steht.

2007: Das Ende naht und die Entweihung folgt 2009

Aufgrund starken Mitgliederschwundes nahm die Gemeinde eine rasante Talfahrt auf sich, bis zur Talsohle, die im Jahr 2007 mit der endgültigen Schließung des alten Pfarrheims ihren traurigen Höhepunkt fand. 2 Jahre später folgte dann die Entweihung des Kirchengebäudes. Neben an im Kindergarten ging der Betrieb zwar unvermittelt weiter, doch entwickelte sich das anliegende Areal leider zusehends zu einem optischen Schandfleck, welcher in der Bevölkerung immer mehr zu Unmut führte.

Ein Investor macht große Versprechungen und Pläne

Eine Firma aus Rheinland-Pfalz kaufte im Jahr 2014 das gesamte Gelände samt dem Kindergarten und versprach diesen zu modernisieren und für das restliche Areal Pläne zur Wohnbebauung zu entwickeln. Auch eine vollstationäre Pflegeeinrichtung sollte mit 80 Betten dort neugebaut werden, allerdings kamen dem Investor dabei die mittlerweile geänderten Gesetze in die Quere und so zerschlug sich auch dieses Projekt schnell wieder in Einzelteile.

Die umliegende Bevölkerung macht ihrem Unmut Luft

Diese Zerschlagung des Projekts und das weiter „vor sich hin gammeln“ der kirchlichen Gebäude gefällt vielen Anwohnern im näheren Umkreis gar nicht. Denn trotz einer Einzäunung der Fläche treiben hier immer Stadtstreicher und andere zwielichtige Gestalten hier ihr Unwesen. Auch Zerstörungen und Brandgeschehnisse sind hier nicht unbedingt selten. Gott sei Dank wurden bei solchen Geschehnissen bisher kaum Menschen verletzt, dennoch ist die Zukunft der kleinen Gemeinde sehr fraglich.

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Rico Mark Rüde

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

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