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Das Kulturhaus Energetyk

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Heute besuchen wir eins der bekannteren Gebäude, welches mitten im Stadtzentrum von Prypjat liegt. Das Kulturhaus Energetyk war der zentrale Anlaufpunkt für treffen und Aktivitäten jeglicher Art. Ein großes Forum, Sportstätten und andere Freizeitmöglichkeiten wurden hier geboten. Weit vor Whatsapp, Facebook und Co. konnte man sich so kennen lernen und gemeinsame Aktivitäten ausüben.

Digitalisierung: Fluch oder Segen?

Für die jüngeren Generationen ist dies vermutlich nur schwer vorstellbar. Telefonzellen statt Smartphone, jemanden in der normalen Welt kennenlernen anstatt auf dem Handy nach links und rechts zu wischen, in Büchern nachschlagen anstatt zu googlen.

Das Kulturhaus Energetyk – Ein Zeugnis vergangener Tage…

Heute wird man von der jüngeren Generation komisch dewegen angeschaut. Als wäre man ein Dinosaurier. Aber ehrlich gesagt: Dadurch war vieles doch noch wesentlich persöhnlicher. Man nahm sich die Zeit, neue Menschen genauer kennenzulernen und beurteilte seine sozialen Kontakte nicht an der Größe seiner Freundesliste. Ich finde, dass hier sehr viel verloren geht, da mittlerweile schon jedes keline Kind daran gewöhnt wird, seine Zeit mit dem rumtippeln auf einer Glasscheibe zu vertreiben.

Da finden die Abenteuer nur noch im erreichen des nächsten Levels statt und nicht beim entdecken seiner eigenen Umwelt. Ich möchte hier natürlich nicht falsch verstanden werden. Die ganzen technischen Spielerreien machen auch mir das Leben leichter und auf einiges möchte ich nicht mehr verzichten. Ab ob es uns tatsächlich das Leben verbessert, wage ich zu bezweifeln. Vielmehr fördert es unsere Faulheit und macht uns immer weniger neugierig. Warum auch? Alles was ich sehen möchte, finde ich irgendwo im Internet…

So verkümmert doch irgendwie das wirkliche Leben immer mehr zu einer Nebenbeschäftigung, bis am Ende wirklich jeder nur noch in der digitalen Welt lebt… Natürlich mag sich das mehr wie Science Fiction anhören. Aber wie weit sind wir denn Tatsächlich davon entfernt? Zumindest morgens im Bus, oder in der Bahn ist dieser Zustand doch eigentlich schon vollständig vorhanden.
Aber nun habe ich jetzt genug gemeckert.

Wird schon alles gut.

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Rico Mark Rüde

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

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