Die frühen Anfänge im mittleren 19. Jahrhundert
Im Jahre 1864 begann der industrielle Aufschwung des Geländes. Zuerst wurden ein Empfangsgebäude, sowie Lok- und Güterschuppen errichtet, um die ersten Waren von der Straße auf die Schiene zu verlegen und anders herum. Hier wurden die verschiedensten „Leichtwaren“ auf die Schiene umgeladen in 5 großen Umladehallen. Ab 1873 wurde der Standort dann auch für die Umladung von Schwerindustriewaren (Walz- und Stahlwerke) genutzt. Hauptnutzer waren hier die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft, sowie die Rheinische Eisenbahngesellschaft.
Anfang des 20. Jahrhunderts, die Expansion beginnt
Durch die Erweiterung des südlichen Bereichs mit einer Eisenbahnwerkstatt mit Lokschuppen im Jahre 1900 begann die große Expansionswelle des Geländes. Im Verlauf der 20er Jahre wird die Vergrößerung des Geländes mehr und mehr sichtbar und die ersten angrenzenden Industriegebiete werden zurückgebaut und in anderweitige Fabriknutzungen umgewandelt. Dabei wird auch die Infrastruktur mit weiteren Ladestraßen und Umladehallen ausgebaut. Vom zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben sieht man ab dem Jahre 1945 einen klaren Wandel von der vorherigen Nutzung mit hauptsächlich Fabrikanlagen, der sogenannten industriellen Vornutzung, zum späteren Hauptnutzen in Bezug auf reine Bahnanlagen.
Die Jahre gehen ins Land und die Nutzfrequenz sinkt
In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurden hier jährlich eine große Menge der verschiedensten Waren umgeschlagen, denn die Speditionsbranche sattelte immer mehr von der Straße auf die Schiene um. Doch mit den steigenden Kapazitäten kamen auch immer größer werdende Probleme. Zwar standen auf dem Gelände jede Menge Lagerplätze und -hallen zur Verfügung, doch konnten die Bahnanlagen dem immer stärker werdenden Leistungsdruck und der stetig ansteigende Frequenz an Zügen nicht mehr gerecht werden. So ging das Gelände im Jahr 2006 außer Betrieb und der Großteil der Gleisanlagen ist bis heute komplett zurückgebaut. Die Gleisanlagen in den noch stehenden Güterhallen sind über die Jahre der Natur zum Opfer gefallen und heute nicht mehr nutzbar. Auch ein altes Stellwerk ist heute nicht mehr in Funktion, aber genauso wie das restliche Areal ein beliebter Ort für Fotoshootings aller Art.
Der traurige Ruhm des Güterbahnhof Duisburg im Jahr 2010
Keine 100 Meter entfernt von diesem Areal ereignete sich eine der größten humanen Katastrophen, die das junge Jahrtausend in Deutschland bisher verkraften musste. Bei der unter dem Motto „The Art of Love“ stattfindenden Loveparade verloren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen ihr Leben (einige davon erlagen bis zum 28. Juli 2010 ihren schweren Verletzungen) und 511 Personen wurden teils schwer verletzt. Am 20. Juni 2011 wurde an der Stelle des Unglücks ein Mahnmal zum Gedenken an die Toten und Verletzten errichtet. Das Mahnmal wurde von Auszubildenden des Thyssen-Krupp-Konzerns entworfen und gebaut.
Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung
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