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🇩🇪 Concordiahütte

Es war ein typischer Nachmittag, die Sonne neigte sich bereits ihrem sinkenden Horizont zu und ich hatte mich in den Wäldern um Eschweiler aufgehalten. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier gelandet war oder wohin ich ging, aber das war der Reiz.

Fast unsichtbar zwischen Bäumen und Sträuchern aufragend, entdeckte ich die Überreste der Concordiahütte, einem ehemaligen Stahlwerk. Wie eine stille Wächterin ragten die verkohlten Balken und rostigen Schienen aus dem dichten Unterholz hervor. Es war wie eine Begegnung mit einem Geist aus der Vergangenheit.

Die Concordiahütte hat eine weite Geschichte in Eschweiler hinterlassen. In dieser Stadt haben Großunternehmen wie Thyssen und Phönix ihre Wurzeln, zurückgehend auf die Eisenzeit bekannte Erz-, Kalk-, Steinkohle- und Braunkohlefelder. Meilensteine setzten der keltisch-römische Bergbau, der Eschweiler Kohlberg im 14. Jahrhundert und 1834 die Gründung des Eschweiler Bergwerksvereins EBV mit Gruben in der gesamten Region.

Diese Region, das so genannte Aachener Revier, war Zeuge der ersten Welle der Großindustrialisierung Deutschlands. Die Voraussetzungen waren ideal: Reichlich vorhandene Ressourcen wie Kohle, Quarzsand, Kalkstein, verschiedene Erze und Wasserkraft, technische Errungenschaften wie die Dampfmaschine und die Eisenbahn und eine räumliche Nähe zu den Erzlagerstätten.

Trotz all dieser Vorteile fehlte Eschweiler etwas Entscheidendes – eine Wasserstraße. Ein Rhein-Maas-Kanal, der durch das Stadtgebiet hätte verlaufen können, wurde nie realisiert. Dies führte dazu, dass Thyssen und andere Unternehmen nach Duisburg und ins Ruhrgebiet abwanderten.

Während ich durch die einsamen Überreste der Concordiahütte streifte und ihre stille Geschichte in mich aufnahm, spürte ich eine tiefe Verbundenheit mit dem Ort. Auch wenn das Brummen der Maschinen und das Hämmern der Arbeiter längst verklungen waren, schien es mir, als könnte ich ihren Echo noch hören. Es war ein Erlebnis, das mir die Bedeutung von Eschweiler’s industrieller Vergangenheit verdeutlichte – ein Erbe, das man nicht vergessen darf.

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Quellen
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Rico Mark Rüde

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

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