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Das Gloria-Theater

Das waren quasi Bilder in letzter Minute. Ursprünglich als Foto- und Besichtigungstermin vereinbart, stellte sich bei Ankunft heraus, dass wir hier mitten in eine Verkaufsveranstaltung platzten. Gefühlt der Halbe Ruhrpott war hier um Kinositze, alte Plakate, oder Lampen für kleines Geld abzustauben. Schneller entkernen geht scheinbar nicht.
Somit sind es nicht allzu viele Bilder geworden, wie gedacht, da ständig jemand irgendwo stand. Dennoch war es schön, wenigstens kurz dagewesen zu sein, bevor nichts mehr vom ehemals sehr schönen Kino übrig ist.
Gebaut wurde das Haus 1897 und ursprünglich als Tanzsaal und Gesellenhaus genutzt. Kino 1 war der Tanzsaal, Kino 2 existierte hingegen zu dieser Zeit noch nicht.
Ab 1937 ging das Gebäude in den Kino-Betrieb über. In den 40ger Jahren genau am 13.03.1945 wurde durch einen Bombenteppich die Bühne und die vorderen Besucherplätze bis auf die Grundmauern zerstört. 1950, 5 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, wurde das Kino erfolgreich wieder aufgebaut, jedoch brannte ein Teil des Gebäudes 2 Jahre später bei einer Modenschau wieder ab. Auch das brachte das alte Kino nicht ins aus und so wurde Ende der 70er Jahre dann Kino 2 eröffnet.
In den darauffolgenden Jahrzenten wechselten immer wieder die Besitzer, es lief mal besser, mal schlechter. Und so schloss das Kino nach langem hin und her dann Ende Januar 2014 für immer seine Tore, da die Kosten nicht mehr tragbar waren.

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Roman Reed

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

2 Kommentare

  1. Wenn ich solche Bilder von dir sehe erinnert es mich immer ein wenig an meine Kindheit im Fita Palast im Concordia in Wuppertal Barmen. Lange Zeit haben viele Menschen gehofft ( aus nostalgischen Gründen) das sich das DIng noch retten lässt. Aber der Zahn der Zeit hatte schon lange an den KInosäälen genagt und so wurde es dann 1998 endgültig geschlossen und stand leer. Bis 2006 kümmerte man sich garnicht mehr darum. Zwischenzeitlich durfte ich die Sääle mal mit HIlfe des Hausmeisters betreten und es brach ein wenig mein Herz wie sehr es seit meiner Kindheit vernachlässigt wurde. Immernoch strahlte es den Luxus der Vergangenheit aus. In diesem wunderschönen Gebäude mit Säulen am Eingang und mit den hohen Bögen im Kinosaal. Aber es waren eben die Gelder ausgegangen und somit verfiel meine nostalgische Erinnerung sehr. Ich habe und werde aber nie vergessen wie ich als Kind und später als Teenie mein Taschengeld sparte und mir immer ganz stolz die Kinokarten und Popcorn holte. Und deine Bilder haben mich nun SCHON WIEDER in diese Zeit zurück versetzt. Dankeschön.

    1. Leider antworte ich etwas spät. Ich freue mich, dass dir meine Beiträger gefallen. Ja, leider sind viele solcher Sachen zu kostenintensiv und daher nicht lohnend für Menschen, die die Möglichkeiten hätten…
      Was mich mehr stört, das überall nur noch der Einheitsbrei aus Beton und sterilem Design nachrückt. Da ist nichts schönes dran.

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