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Maison des Plantes

Im Herzen Belgiens, inmitten einer malerischen Villengegend, erhebt sich ein prachtvolles Château, das sowohl eine Geschichte des Glamours als auch des Niedergangs erzählt. Hinter der verträumten Fassade dieses herrschaftlichen Anwesens verbirgt sich eine schaurige Vergangenheit, die ich während meines Besuchs dort entdeckt habe.

Maison des Plantes, oder auch Château Cana, wie es von manchen genannt wird, liegt an einem sorgfältig gepflegten Kreisverkehr, dessen beeindruckendes Wasserspiel eher an einen kleinen See erinnert als an eine Straßeninsel. Der Garten des Hauses war ebenso makellos gepflegt, trotz der Tatsache, dass im Inneren das Wasser vom fehlenden Dach bis ins Erdgeschoss durchtropfte.

Von den Nachbarn erfuhr ich, dass sie eher genervt vom Tourismus waren als von der maroden Immobilie. Doch es war nicht immer so. Früher gehörte das Haus einem Mann, der sowohl klug als auch vermögend war. Seine Geschäftsidee jedoch war weniger schlau: Er baute Cannabis auf seinem Dachboden an und die dafür nötige Elektrik bastelte er auch noch selbst zusammen.

Eines Tages ging sein Plan grandios schief. Der Dachstuhl fing Feuer und hüllte das gesamte Viertel in “entspannende” Rauchschwaden. Sein Geschäft wurde entlarvt und alles nahm seinen juristischen Weg. Das Haus wurde mit dem Brandschaden sich selbst überlassen und der Mann verlor nicht nur seine Freiheit, sondern auch sein Vermögen.

Seit Ende 2017 ist Maison des Plantes unter neuer Leitung. Der neue Eigentümer hat eine Alarmanlage installiert, um unerwünschte Besucher fernzuhalten. Wer hier einbrechen möchte, löst sofort einen stillen Alarm aus und kann innerhalb von zwei Minuten mit einem unfreundlichen Rausschmiss rechnen. Da auf aktuellen Satellitenbildern ein neues Dach zu sehen ist, geht die Instandsetzung wohl voran.

Ich freue mich sehr, dass das schöne Château nun endlich saniert und renoviert wird, anstatt weiter zu verfallen. Die Geschichte dieses Ortes lehrt uns alle eine wertvolle Lektion:

Willst du doch vom Luxus immer mehr, spar niemals mit dem Geld so sehr…!!!🤣

Frisch ↔ Lange Verlassen
Einmal kurz durchwischen ↔ Morbider Charme
Vandalismus ↔ Natürlicher Verfall
Leere Räume ↔ Viel zu entdecken
Schöne Weitwinkelmotive
Detailaufnahmen
Außenaufnahmen
Persönliche Wertung

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Roman Reed

Seit 2002 widmet er sich der urbanen Erkundung, indem er unbekannte Orte aufspürt, die oft im Verborgenen liegen, obwohl sie mitten unter uns sind. Seine Entdeckungen hält er fotografisch fest und bereichert sie in seinem Blog mit ausführlichen Recherchen und Texten. Neben seinem Interesse für das Urbexing engagiert er sich auch im Schreiben von Geschichten und Büchern sowie im detailreichen Modellbau.

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